Ziel des Projektes ist es, die Kapazitäten des jordanischen Zivil- und Katastrophenschutzes durch ehrenamtliche Strukturen zu verstärken. Hierzu zählt auch die neu gegründete Pump Squad, bestehend aus Ausbildungs- und Ausstattungskonzept, welche die jordanischen Haupt- und Ehrenamtlichen auf Einsätze während und nach Starkregenereignissen vorbereitet.
Neun ehren- und hauptamtliche THW Experten waren hierfür im Einsatz. Ein Teil der Mannschaft kümmerte sich um den Ausbau der sechs schon gelieferten Pick-Ups und der drei gerade eingetroffenen Anhänger. Die mit Pumpausstattung voll beladenen Fahrzeuge stehen jetzt zur Übergabe an den jordanischen Projektpartner bereit.
Die anderen THWler führten eine Ausbildung durch, die gleichzeitig auch das neue Gerät realitätsnah testete. Hierfür wurden zwei Gruppen gebildet, mit jeweils sechs Jordaniern, gemischt aus hauptamtlichen Zivilschützern und Ehrenamtlichen. Am Ufer eines kleinen Flusses übten die Teilnehmer die Grundfähigkeiten der neu gebildeten Einheit: Sichere Entnahme von Wasser, Pumpen über lange Wegstrecken und Überwinden von Hindernissen mit Schläuchen und Gerät.
Auch anspruchsvolle Szenarien wie das Erkunden eines überfluteten Straßenzuges und das Auspumpen mehrerer Keller konnten dargestellt werden. Bei einer eindrücklichen Simulation einer Sturzflut galt es, die Bewohner eines Hauses zu retten und gleichzeitig die anströmenden Wassermassen abzuleiten.
Zum Abschluss wurden noch Theoriekenntnisse spielerisch abgefragt. Außerdem traten die zwei Gruppen im Stil von „Spiel ohne Grenzen“ gegeneinander an und meisterten praktische Aufgaben. Hierbei gewann das Team von „Real Madrid“ knapp vor dem Team von „Bayern München.“
Daniel Freyer-Gottschalk vom OV Dessau und Teamleiter des THW-Trainings, zog eine sehr positive Bilanz: „Nach dem Pilotlehrgang im November 2022 und geringen Anpassungen haben wir nun ein gut umsetzbares Konzept.“
Ulrich Knirsch, OV Aalen meinte: „Die jordanischen Kameraden entwickelten kreative Namen für die Pumpentypen: Die Elektropumpe, die sowohl an Land als auch im Wasser eingesetzt werden kann, hieß bald „Krokodil.“ Die anderen beiden Pumpen waren dann der „Haifisch“ bzw. der „Elefant.“ Das erleichtert die Kommunikation und zeigt auch dass die Teilnehmer Spaß hatten.“
Michael Nätscher, OV Lohr lobte das kameradschaftliche Verhältnis zwischen deutschen und jordanischen Einsatzkräften, aber auch unter den jordanischen Teilnehmern.
Nach den nun erfolgreich durchgeführten Pump Squad Ausbildungen für das Haupt- und Ehrenamt an den Standorten Madaba und Zarqa, wird das nächste Training voraussichtlich 2025 stattfinden und einen weiteren Standort erschließen.