Am Samstag, den 13. Juni 2015 führten die ehrenamtlichen Organisationen im Katastrophenschutz Hamburg eine Betreuungsübung in zwei als Notunterkünfte vorbereiteten Einrichtungen in den Bezirken Hamburg-Nord und Wandsbek durch.
Unter der Gesamtleitung der beiden zeitgleich übenden Regionalen Katastrophendienststäbe der Bezirke Hamburg–Nord und Wandsbek wurden 220 freiwillige Darsteller von insgesamt rund 30 übenden Einsatzkräften in den Notunterkünften aufgenommen, registriert, betreut und versorgt.
Die Übung wurde aus einer Behörden und Organisationen übergreifenden Zentralen Übungsleitung heraus geleitet und koordiniert. Eine Vielzahl weiterer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer unterstützte an mehreren Orten bei Steuerungs-, Versorgungs- und Sicherheitsaufgaben und trugen so zum erfolgreichen Verlauf der Übung bei. Die Federführung für die Vorbereitung, Durchführung und Leitung der Übung lag bei der Behörde für Inneres und Sport.
Alle 220 Darsteller wurden am Morgen des Übungstages am Flughafen Hamburg vor der Übung empfangen, registriert und für ihre Rolle vorbereitet. Der Flughafen Hamburg übte in diesem Rahmen gleichfalls die Lenkung, Information und Betreuung einer größeren Menschenmenge am Flughafen. Die Flughäfen sind nach der internationalen Richtlinie der zivilen Luftfahrt verpflichtet, u. a. derartige Betreuungsübungen regelmäßig durchzuführen. Durch die enge Kooperation mit der Freien und Hansestadt Hamburg konnten so gleich zwei wichtige und voneinander unabhängige Übungen durchgeführt werden.
Darüber hinaus wurde in diesem Rahmen erstmals die Vereinbarung zwischen der Behörde für Inneres und Sport und der der TOM TAILOR GROUP über die Bereitstellung von Ersatzbekleidung im Rahmen der Katastrophenhilfe praktisch geübt. Das Hamburger Modeunternehmen stellte zu diesem Zweck den Hilfsorganisationen 500 T-Shirts kostenfrei zur Verfügung. Der Transport und die Verteilung der „Ersatzbekleidung“ wurden von Helferinnen und Helfern der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk übernommen. Ein Teil der Shirts wurde als Dankeschön für das Engagement und als Erinnerung an die Übung an die freiwilligen Darsteller ausgegeben. Die verbleibenden rund 300 Shirts werden den Organisationen im Rahmen einer Spende für humanitäre Hilfszwecke zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen der Übung öffneten die Regionalen Katastrophenschutzstäbe der Bezirksämter in der Grund- und Stadtteilschule Eppendorf und im Gymnasium Oberalster zwei Notunterkünfte. Diese Notunterkünfte wurden von rund 15 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Johanniter Unfallhilfe und von 10 Helferinnen und Helfern des Malteser Hilfsdienstes eingerichtet und betrieben. Neben der Einrichtung von Schlaf- und Sozialräumen sowie Sanitäranlagen für einen länger andauernden Evakuierungszeitraum waren regelmäßig wiederkehrende Herausforderungen wie Bedarfe des täglichen Lebens, Medikamentenversorgung, Verpflegung in der Notunterkunft und die Unterbringung und Versorgung von mitgebrachten Haustieren Schwerpunkte der Übung. Auch das Informationsmanagement, die Psychosoziale Betreuung der Menschen durch das Kriseninterventionsteam (KIT) des DRK und die angemessene Berücksichtigung von ethnischen und religiösen Bedürfnissen sowie Fremdsprachen stellten eine besondere Herausforderung dar. Darüber hinaus war die genaue Registrierung und Erfassung der Menschen und die weitere Verwendung der Daten in der Personenauskunftstelle bei der Polizei Hamburg ein Schwerpunkt in der Übung.
Insgesamt waren rund 445 Personen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Johanniter Unfallhilfe (JUH), des Malteser Hilfsdienstes (MHD), der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg, der Bezirksämter, der Polizei und der Feuerwehr, der Behörde für Inneres und Sport, des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, der Schulbehörde, der Arbeitsgruppe Psychosoziale Notfallversorgung, des Hamburg Airport, der Hamburger Hochbahn AG und der TOM TAILOR GROUP übend oder mit steuernden und logistischen Aufgaben an der Übung beteiligt.
Der erfolgreiche Verlauf der Übung und die gewonnenen Erkenntnisse für die Planungen der Stadt Hamburg für die Unterbringung und Betreuung von Menschen zeigen, dass das Zusammenspiel der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Hamburg reibungslos funktioniert. Die Freie und Hansestadt Hamburg ist mit ihren Behörden und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Katastrophenschutzes gut vorbereitet, um eine Vielzahl von evakuierten Bürgerinnen und Bürgern längerfristig unterzubringen und zu versorgen.
Der THW Ortsverband Hamburg-Bergedorf stellte die Logistikkomponente und aus dem Ortsverband Hamburg-Nord nahmen zwei Darsteller teil. Eine THW-Vertreterin saß in der Übungsleitung als S4.
Quelle: Behörde für Inneres und Sport, bearbeitet durch die THW Geschäftsstelle Hamburg