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HCP-Übung

Am vergangenen Wochenende übten Helferinnen und Helfer des HCP-Moduls "Küste" für den Ernstfall.

Allein die Kraft des Wassers hat über Jahrmillionen den Grand Canyon ausgewaschen. Der Abstrom einer Dia-Pumpe erreicht keinesfalls Werte wie der Colorado River, doch Systeme, in denen das THW zum Einsatz kommen kann, sind auch viel kleiner und manchmal eben sehr empfindlich. Setzt man eine Saugleitung unüberlegt ein, fördert die Pumpe Sand und Schlick vom Grund des Gewässers, wie ein Saugbagger. Setzt man eine ungeschützte Uferstelle über Stunden der Kraft von 5, 8 oder gar 15.000 Litern Wasser pro Minute aus, entstehen – unsichtbar am Gewässergrund –  tiefe Löcher;  Kolk nennen sie die Fachleute.

Das zurückliegende Wochenendtraining haben die Helferinnen und Helfer des HCP-Moduls "Küste" daher der Entnahme und Einleitung von Wasser in sensiblen Bereichen gewidmet. Entwickelt, erläutert und praktisch hergestellt wurden verschiedene Lösungen für Saugstellen, an denen der Saugkorb frei in der Wassersäule "schwebt", und Einleitungsstellen, an denen das Wasser über Planen, ein Faschinenfloß oder mittels intensiver Verregnung in das Gewässer eingebracht wird. So kann Wasser zum Beispiel für die Waldbrandbekämpfung ausnahmsweise auch an einem empfindlichen Seeufer entnommen oder der Einleitung abgepumpter Wassermassen über einen aufgeweichten Deich zugestimmt werden. Die Ausbilder aus Demmin und Hamburg - Bergdorf gingen auch auf den positiven Nebeneffekt ein, den die intensive Belüftung für hochwassergeplagte Flüsse hat. Das THW hatte so erst kürzlich Schaden von der Jagst (BW) abgewendet, nachdem infolge eines Unfalls giftige Chemikalien eingeleitet worden waren.

Beinahe schon selbstverständlich bezogen die Einsatzkräfte das von der "örtlichen Einsatzleitung" zugewiesene Quartier im Tanzsaal der nahegelegen Gaststätte. Die Sanitärräume eines Zeltplatzes nebenan bot die darüber hinaus erforderliche Infrastruktur. Dabei kommt es wesentlich darauf an, die gegebene Situation zu akzeptieren und dann durch geeignete Maßnahmen zwingende Mindeststandards zum Beispiel zur Hygiene im Hochwassereinsatz für die Behandlung von Lebensmitteln und das Zusammenleben auf beengtem Raum einzuführen, zu leben und über die Zeit aufrechtzuerhalten. Das geht nicht ohne Zugeständnisse, im Training,  wie im Einsatz. Dieses nicht-alltägliche Erlebnis ist vielleicht ein Anreiz, der THW’ler motiviert, sich für den zusätzlichen Dienst in Auslandsmodulen zu melden.

Am Sontag schloss das Programm mit einem Besuch des Flughafens Schwerin-Parchim, der in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Übungsort liegt, ab. Dieser Flughafen hat keinen regulären Flugbetrieb und so war es besonders einfach möglich, einmal „hinter die Kulissen“ zu schauen und sich Details zur Luftverladung von Ausrüstung in Ruhe anzuschauen, ohne den ordentlichen Betrieb in einem Umschlagzentrum mit laufender Logistik zu beeinträchtigen. Mit an Bord war auch eine Mannschaft des THW-OV Parchim, die uns das ganze Wochenende rundum betreut haben.

Link:

https://www.svz.de/lokales/parchimer-zeitung/thw-spezialisten-uebten-bei-damm-id16875211.html


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