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HCP - High Capacity Pumping

Wenn Flüsse über die Ufer treten, Sturmfluten Land unter Wasser gesetzt haben oder für die Brandbekämpfung in Mooren, Heiden und Wäldern sehr viel Löschwasser gebraucht wird, stehen Helferinnen und Helfer mit gewaltigen, mobilen Pumpen bereit, um über Grenzen hinweg zu helfen. Als „High Capacity Pumping Module – HCP“ werden Einheiten bezeichnet, die von den am Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union mitwirkenden Staaten freiwillig aufgestellt werden. Die Fähigkeiten solcher Module sind einander ähnlich, auch wenn sich die Technik im Detail oft sehr unterscheidet. Für Deutschland hat das THW acht HCP-Module aufgestellt. Sie stehen nun im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens.

Die Teams der HCP-Module bilden speziell weitergebildete Helferinnen und Helfern vieler Ortsverbände eines THW-Landesverbandes. Das Modul im Norden wird von der THW-Geschäftsstelle in Hamburg betreut und von uns deshalb „HCP-Elbe“ genannt. Gemeinsam mit den Landesverbänden Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Bremen, Niedersachsen bilden wir zusätzlich das Schnelleinsatzmodul HCP-DE-THW-Nord, welches der European Emergency Response Capacity (EERC – Link: ec.europa.eu/echo/what-we-do/civil-protection/european-emergency-response-capacity_en) angehört und auch kurzfristig direkt durch das Brüsseler European Response Coordination Center (ERCC – Link: ec.europa.eu/echo/what/civil-protection/emergency-response-coordination-centre-ercc_en) in einen Auslandseinsatz geschickt werden kann.

 Für einen erfolgreichen und sicheren Einsatz im Ausland müssen viele Bedingungen eingehalten werden: • Teilnehmende Helferinnen und Helfer werden auf Kosten des THW geimpft, um bestmöglichen Schutz vor gefährlichen Infektionen zu erreichen, • Sie sollen sich in Lehrgängen und Trainings die Katastrophenhilfe in einer fremden Kultur vorbereiten und • gemeinsam müssen sie die ganze mitgebrachte Ausstattung bedienen können. • Das Modul im Einsatz soll bis zu 96 Stunden ohne Unterstützung aus dem Einsatzland auskommen können, um Menschen in Not wirksam und selbstlos zu helfen. Ein vergleichbarer Wissenstand bildet die Basis dafür. Durch Spezialisierungen, zum Beispiel auf die qualifizierte Erste-Hilfe, Logistik, Elektrik und die Mechanik der eingesetzten Pumpentypen, auf Aufgaben der Führung, der technischen Leitung und natürlich den Einsatz der Havariepumpen selbst, wird der Einsatzerfolg sichergestellt.

 Wer das THW kennt könnte meinen, dass alle Einsatzkräfte der HCP-Module aus Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen rekrutiert werden. Das ist aber nicht so! Im Modul „HCP-Elbe“ haben sich Menschen vieler THW-Spezialisierungen für das Inland zusammengefunden, denn wichtig ist, dass sich das Team versteht und gemeinsam Spaß daran hat, sich den besonderen körperlichen, geistigen und seelischen Herausforderungen eines Auslandseinsatzes zu stellen. Für den Erfolg sind die Helferinnen und Helfer auf eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Kräften angewiesen. Damit eine gute Beziehung zu Menschen aufgebaut werden kann, die selbst große Not leiden, bekommen die THW-Auslandshelfer besondere Trainings. Ein Auslandseinsatz ist nicht planbar. Wer aber beruflich ins Ausland muss oder privat gerne Reisen in ferne Länder unternimmt, dem nützen diese Fähigkeiten ganz bestimmt. Die Leistungsfähigkeit des HCP-Moduls Nord wurde im Herbst 2017 durch die Europäische Kommission – Generaldirektion European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations (DG ECHO—Link: ec.europa.eu/echo/index_en) evaluiert. Seitdem ist das Modul Nord zertifiziertes Mitglied des „voluntary pool“ der EERC.

 Interesse an der Mitarbeit: Die Helferinnen und Helfer der Module werden drei bis vier Mal im Jahr zu HCP-Ausbildungen eingeladen. Gerne bieten wir ein „Probetraining“ an. Bitte die THW-Geschäftsstelle Hamburg informieren – eine Einladung folgt; ganz gewiss! Über eine Aufnahme in das HCP-Modul Elbe entscheiden Mitglieder eines gewählten Beirates. Grundlage dieser Entscheidung sind Gespräche, persönliche Eignung und das bei mindestens drei Veranstaltungen bewiesene Interesse an diesem „Nebenjob im THW“ der einen unter Umständen sehr schnell mit großen, blauen Autos aus Deutschland heraus führen kann.


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