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HCP Ausbildung in Neubrandenburg

Von Waldbrand bis Hochwasser - wenn viel Wasser bewegt werden muss, hilft das THW effektiv - in Deutschland und weltweit!

Wanderer und Radsportfreunde wunderten sich, als sie am vergangenen Wochenende in ihrem ruhigen Waldgebiet mehreren blauen LKW begegneten und sich Helfer daran machten Großpumpen in Stellung zu bringen, sowie Meter für Meter Schlauch zu verlegen. "Was ist denn hier los?", fragten sich einige und waren erstaunt als es hieß: "Wir richten eine Wasserversorgung zur Waldbrandbekämpfung auf der "Behmshöhe" ein." Waldbrand? In Neubrandenburg? Aber man sah doch keinen Rauch?! Zum Glück übten hier Auslandsexperten des THW: Dem HCP-Modul "Elbe" hatte man die Aufgabe gestellt, Wasser aus dem Tollensesee heraufzupumpen und auf der Anhöhe für die Feuerwehr bereitzustellen. Die tatkräftigen Helferinnen und Helfer sind überwiegend Mitglieder von Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Sie haben sich freiwillig bereiterklärt, für die Bewegung von großen Wassermassen im Rahmen des Katastrophenschutzes der Europäischen Union zu sorgen. An diesem Wochenende übten sie nun, die Bereitstellung von Wasser für Feuerwehren, wenn eine Entnahme direkt aus einer offenen Wasserstelle nicht möglich ist. Die Mannschaft aus den THW OV Hamburg-Altona, Pinneberg, Greifswald, Ludwigslust und Wismar setzte eine DIA-Pumpe aus dem THW OV Hamburg-Bergedorf (15.000 l/min), eine Börger-Pumpe aus dem TWH OV Elmshorn (5.000 l/min), der Hannibal-Pumpe aus dem TWH-OV Demmin (5.000 l/min) ein. Aus diesen OV waren Mannschaft und Gerät nach Neubrandenburg gekommen. Der Einheitsführer Claus Böttcher (Pinneberg) hatte so eine schlagkräftige Einheit zur Verfügung und konnte sich gemeinsam mit dem Technischen Leiter Christian Skopnik (Demmin) der Herausforderung stellen. Es war diesmal keine leichte Aufgabe vorbereitet worden: Insgesamt mussten über 38 Höhenmeter überwunden und dazu rund 800 Meter Schlauch verlegt werden! Um einen reibungslosen Übungsablauf zu gewährleisten, war das Einsatzgebiet am Freitag präzise vermessen worden und mit dem Nivelliergerät wurden Abstände und Höhenunterschiede ermittelt. Auf dieser Basis konnte kompetent entschieden werden, welche Technik wo genau aufzubauen war. Die DIA-Pumpe kam an der Entnahmestelle zum Einsatz. Mit 6 Helfern aus dem THW OV Hamburg-Bergedorf wurde die Pumpe in Position gebracht und rund 300 Meter Schlauch zu einer Übergabestelle verlegt. Dabei kamen die Helfer auch ohne Sonne ordentlich ins Schwitzen, da es galt die schweren Schläuche durch ein Waldgebiet hindurch zu verlegen. An der Übergabestelle, rund 17m über dem Wasserspiegel des Tollensesee, kam eine Absetzmulde des THW OV Stralsund als Zwischenbehälter zum Einsatz. Aus diesem Becken entnahmen die Pumpen vom Typ Hannibal und Börger das Wasser wieder und schickten es rund 500 Meter weiter und rund 23 Meter in die Höhe – bis zur „Wassertankstelle“ für die Feuerwehr. Da die geförderten Wassermassen bei dieser Übung aber nicht für die Waldbrandbekämpfung abgenommen wurden und auch nicht einfach auf dem Plateau sich selbst überlassen werden konnten, musste noch mehr Schlauch verlegt werden. Das Wasser wurde in einer sehr steilen Leitung kontrolliert den Berg hinabgeführt und so erosionsfrei zurück in den Tollensesee zurück geleitet! Nach dem schweißtreibenden Aufbau wurde es für die meisten Helfer etwas ruhiger und es blieb auch Zeit für einen Austausch über die neuesten Entwicklungen und Kniffe rund um das „W/P-Geschäft“. Auch wenn die Pumpen nun den größten Anteil der Arbeit leisteten, war weiter das Geschick von Maschinisten und Funkern gefragt. In engem Zusammenspiel der drei Stationen mussten die Pumpen so einregelt werden, dass ein konstanter Wasserfluss auf der „Behmshöhe“ erreicht wurde. Doch das war für die THW-Auslandshelfer kein Problem und so konnte das Team die Übungsaufgabe zur vollsten Zufriedenheit aller bewältigen! Nach dem anstrengendem Rückbau, bei dem sich alle gegenseitig unterstützten, ging es zum Grillen und damit zum schönsten Teil der Wochenend-Übung. Während des gemeinsamen Abends in der THW-Unterkunft in Neubrandenburg tauschte man sich in gemütlicher Atmosphäre aus, erkundigte sich nach den Erfahrungen an den anderen Stationen und stellte Überlegungen an, wie man es nächstes Mal noch besser machen würde. Am Sonntag wurde nach einer Auswertung der Übung noch aufgeklart und dann verlegten alle zurück in ihre Heimatstandorte! Ein großes Dankeschön geht an den THW OV Stralsund, für die Bereitstellung des Zwischenbehälters in Form der Mulde des Havariekommandos, den THW OV Neubrandenburg für die tolle Gastfreundschaft und die leckere Verpflegung, sowie den Stadtförster und das Staatliche Amt für Natur und Umwelt, für die Bereitstellung des Übungsgebietes und die intensive Beratung bei der Übungsvorbereitung. Vielen Dank!


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